Sehen und gesehen werden

Shownotes

Als Kind fand ich das immer etwas komisch, wenn meine Oma gesagt hat: „Der liebe Gott sieht alles!“. Ich habe mich gefragt, ob Gott denn nichts Besseres zu tun hat, als mich in jeder Sekunde zu beobachten. Meine Oma wollte mir ein schlechtes Gewissen einreden und deutlich machen, dass auch wenn sie selbst mich nicht erwischt hat, Gott es gesehen hat.

Das heißt: Gott schaut hin, wenn ich in der Nase popel. Gott schaut hin, wenn ich mir Schokolade stibitze.

Das fühlt sich gar nicht gut an.

„Der liebe Gott sieht alles.“, kann man aber auch freundlich sagen.

Dann heißt es auch: Gott schaut hin, wenn ich geärgert werde. Gott schaut hin, wenn ich traurig bin.

Das fühlt sich schon besser an.

Gott sieht alles. Auch das, was im Verborgenen geschieht, was wir gar nicht sehen können. Er öffnet seine Augen sogar dort, wo wir sie lieber verschließen. Jetzt beunruhigt mich dieser Satz nicht mehr. Er macht mir vielmehr Hoffnung darauf, dass niemand alleingelassen ist und dass irgendwann einmal Gerechtigkeit herrschen wird.

Mehr Informationen und Textformen unter https://kirchenjahr.landesjugendpfarramt-oldenburg.de/infoportal/12-03-2023-okuli/

Impulse und Gebete: Anne Schrader, Landesjugendpfarramt Oldenburg Produktion: Lucas Söker, Landesjugendpfarramt Oldenburg

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